PLANUNG



Konkurrierendes Gutachterverfahren:


In einem konkurrierenden Gutachterverfahren haben sechs Architekturbüros Entwürfe zur Umgestaltung des Alten Hallenbads als Kulturzentrum abgegeben. Im April 2011 hat die Beurteilungskommission die eingereichten Unterlagen der Fachbüros ausgewertet und begutachtet. Alle Büros haben sich mit der gestellten Aufgabe unter dem anspruchsvollen Anforderungsprofil intensiv und auf einem hohen fachlichen Niveau auseinandergesetzt.

Nach intensiver Beratung hat die Beurteilungskommission unter Vorsitz von Dipl. Ing. Michael Frielinghaus eine Arbeit einstimmig als Siegerentwurf bewertet. Die Bewertungskommission, der Vertreter der Stadt Friedberg, des Wetteraukreises, des Landesamts für Denkmalpflege, der Gesellschaft der Freunde Theater Altes Hallenbad, sowie unabhängige Architekten angehörten, vergab den ersten Preis an das Architekturbüro:




mtp architekten GmbH

Wilhelm-Kobelt-Str. 1
60529 Frankfurt am Main
vertreten durch Dipl. Ing. Architekt Martin Rudolf

Architektonische Entwurfsidee / Würdigung des Beurteilungsgremiums:





Der Siegerentwurf setzt sich sensibel mit der Thematik und der Bedeutung des historischen Jugendstilbades auseinander und greift nur geringfügig in die vorhandene denkmalgeschützte Bausubstanz ein. Trotz veränderter Nutzung arbeitet der Entwurf die vorhandenen Qualitäten des historischen Gebäudes heraus und lässt die ursprüngliche Nutzung als Schwimmbad weiterhin erkennbar und erlebbar. Die Schwimmhalle, die nun als Theater-, Konzert- und Veranstaltungssaal genutzt werden soll, bleibt hierbei als multifunktional nutzbarer Raum in ihrer Kubatur und denkmalpflegerischer Wirkung unverändert, jeweilige Sonderbereiche wie Bühnen- und Szenenfläche sind als mobile Einbauten / Konstruktionen konzipiert, die zum einen wenig in die vorhandene Bausubstanz eingreifen und zum anderen eine flexible Nutzung des Raumes mit unterschiedlichen Möblierungsszenarien ermöglichen. Die Haupterschließung des Gebäudes bleibt weitestgehend erhalten. Die zentrale klar gegliederte und übersichtliche Eingangs- und Treppenhalle, die eine leichte Orientierung innerhalb des Gebäudes gewährleistet, erschließt alle, für Veranstaltungen vorgesehenen Bereiche. Den ehemaligen Einzelbad-Bereich im Osten des Erdgeschosses, der dem Veranstaltungssaal als neues großzügiges Foyer, über das die Haupterschließung des Veranstaltungsraums erfolgt, vorgelagert wurde, haben die Beurteilungsgremien als eine der besonderen Qualitäten dieser Arbeit anerkannt. Auf der östlichen Seite im Sockelgeschoss ist die Gaststätte mit Restaurant-, Bar- und großzügigem Außenbereich, der sich zum Roten Turm und zur Marien-Kirche orientiert, vorgesehen. Der Zugang zum Restaurant, direkt neben dem bestehenden historischen Aufgang liegt nahezu ebenerdig, so dass darüber auch der barrierefreie Zugang zum Gebäude gewährleistet ist. Von dort aus verbindet eine neu vorgesehene Aufzugsanlage alle Ebenen und Bereiche des Gebäudes miteinander. Insgesamt greift diese Arbeit am geringsten in die historische Substanz ein, die notwendigen Neubauten beschränken sich auf ein Minimum und nehmen sich gegenüber dem Bestandsgebäude zurück, lassen jedoch eine eigene architektonische Aussage erkennbar.




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